Wasser: Lebenselixier und Gestaltungselement
Wasser im Interior Design
Wasser ist schon seit langer Zeit auch außerhalb von Küche und Bad in unseren Wohnräumen Zuhause. Erstmals aufgekommen sind Zimmer-Wasserspiele in den 70er-Jahren. In den 80ern wurden Zimmerbrunnen und auch Wassersäulen für den Innenbereich zum Trend, der sich sowohl im privaten, häuslichen Bereich als auch in öffentlichen Gebäuden dauerhaft etabliert hat.
Doch Wasserspiele sind kein nostalgisches Überbleibsel aus dem vergangenen Jahrhundert : Mit modernster Technik ausgestattet und aus verschiedensten Materialien gestaltet, erleben die plätschernden Accessoires gerade ihr Revival. Ob futuristisch aus Edelstahl oder Kupfer, oder klare Designs aus massivem Granit: Die Auswahl ist größer als je zuvor.
Wasser-Deko-Elemente auf einen Blick
- Wasserspiel:
Bei einem Wasserspiel ist durch die Energie des Wassers immer etwas in Bewegung. Klassisches Beispiel: Ein Zimmerbrunnen, der aus mehreren Schalen besteht. Bei Betrieb entsteht ein Wasserkreislauf. Erleuchtet durch LEDs ist das Wasserspiel zudem eine tolle indirekte Lichtquelle. - Zimmerbrunnen:
Im Gegensatz zu einem Wasserspiel läuft beim Zimmerbrunnen lediglich Wasser aus einer Öffnung, sichtbar oder unsichtbar, ohne einen anderen Mechanismus in Gang zu setzen. Oftmals sind die Zimmerbrunnen etwas einfacher gestaltet als Wasserspiele, sehen aber genauso schick aus. - Wasserwand:
Anders als bei herkömmlichen Wasserobjekten fließt das Wasser bei der Wasserwand als breiter Film über die Oberfläche nach unten. Dadurch entsteht eine große Kontaktfläche zwischen Wasser und Raumluft, so dass relativ viele Wassermoleküle von der Luft aufgenommen werden können. Ein großes, imposantes Deko-Element.
Wasser kann Akzente setzen und entspannen
Rauschende Wasserfälle, das Geräusch von Wellen, wie sie an Klippen aufschlagen oder prasselnder Regen: Allesamt Geräusche, die – wenn man nicht gerade selbst mittendrin im Regenguss steht – vor allem eines sind: entspannend.
Neben Feuer ist das Wasser wohl eines der faszinierendsten Elemente. Warum es sich also nicht auch in die Wohnung holen? Wasserspiele verschönern nicht nur das Wohnambiente und entspannen durch ihr Plätschern: In der traditionellen chinesischen Feng Shui-Lehre steht Wasser für den Fluss der Karriere und des Lebens und sorgt für ein „harmonisches Fließen“. Schon einer Schale Wasser im Zimmer entspringt laut Feng Shui-Regeln ein besseres Raumklima – und somit auch Leben.
Auch wenn man sich nicht mit chinesischen Weisheiten beschäftigt, es ist erwiesen, dass bereits kleinste Zimmerbrunnen die Luftfeuchtigkeit um zehn Prozent steigern können. Dazu haben Zimmerbrunnen eine reinigende Wirkung. Fließendes Wasser bindet den in der Luft befindlichen Staub an sich. Die Luft wird sauberer und unsere Lunge entlastet. Probleme mit trockener Haut, Augen und Atemwege werden durch die höhere Luftfeuchtigkeit gelindert und Erkältungen vorgebeugt.
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Wasser im Innenraum: Darauf müssen Sie beim Kauf achten
„Es klappert die Mühle am rauschenden Bach, klipp klapp“: Damit Ihr Wohnzimmer durch das dekorative Wasserspiel rein akustisch nicht zum Bachufer aus dem alten Volkslied wird, gilt es beim Kauf des Zimmerbrunnens einiges zu beachten:
- Unaufdringliches Wassergeräusch:
Ein sanftes Plätschern, mehr nicht – so sollte bestenfalls ein Wasserspiel für den Wohnbereich klingen. - Leise Pumpentechnik:
Gleiches gilt für die Pumpen im Wasserspiel – informieren Sie sich vor dem Kauf über das Geräusch der Wasserpumpen und hören Sie genau hin. So gibt es kein böses Erwachen mit laut summenden Motoren, die jegliches andere Geräusch im Wohnzimmer übertönen. - Geringer Wartungsaufwand:
Für einen Zimmerbrunnen sollten Sie idealerweise destilliertes Wasser verwenden. Trotzdem muss das Wasserspiel von Zeit zu Zeit gewartet werden: Wasserwechsel, Säubern des Wasserbehälters oder etwa die Reinigung und Entkalkung des Filters bei einer Pumpe stehen etwa zweimal pro Jahr an. Bei größeren Brunnen bieten viele Handwerksbetriebe Wartungsservices an. - Tipp:
Befragen Sie vor Anschaffung des Wasserspiels einen Spezialisten, der Sie bei Ihrer Kaufentscheidung beraten kann. Die Installation größerer Projekte wie z. B. ganzer Wasserwände sollten Sie unbedingt einem Handwerker überlassen. Die Kombination von Wasser und Strom kann schnell lebensgefährlich sein!
Ein kleines Wasser-Biotop für den Garten
Sanftes Quaken von Fröschen, zirpende Grillen und ab und an das Plätschern eines Fisches, der mit seiner Flosse an die Wasseroberfläche schlägt: So stellen sich viele Ihren persönlichen Sommernachtstraum vor. Mit einem Gartenteich kann dieser Traum wahr werden.
Der Teichbau ist ein anspruchsvolles Unterfangen. Sie sollten daher unbedingt Fachleute hinzuziehen. Landschaftsgärtner heben ihn passgenau mit dem Bagger aus, polstern die Grube und sorgen für ein zuverlässig dichtes Wasserbett. Fachmännisch angelegt und mit der richtigen Teichpumpe zur Wasserumwälzung versehen benötigt ein Gartenteich wenig Pflege.
Teichpflanzen kann man ganz nach Gusto einpflanzen, sie sollten lediglich während der Wachstumsphase ausgedünnt und später im Jahr zurückgeschnitten werden. Informationen zu geeigneten Schilf- und Seerosenarten und Alternativen gibt es beim Landschaftsgärtner.
Bei der Auswahl der Teichbewohner hilft das Heimtier-Fachgeschäft.
Ist der Teich einmal vollständig installiert, bepflanzt und belebt, entwickelt sich das kleine Wasser-Biotop im Garten von ganz alleine. Von Zeit zu Zeit empfiehlt es sich, die Abdichtungen an den Rändern sowie an den Zu- und Abläufen zu kontrollieren und bei übermäßiger Algenentwicklung einzugreifen. Wer so das Wasser gut pflegt, hat an seinem Teich lange Freude.
Wasser als Gartendeko: Kühlendes Nass
Ob Springbrunnen, Wasserfall oder Wasserschale: Wasserspiele sind vielfältig und können je nach Geschmack und örtlicher Begebenheit gekauft oder individuell zusammengestellt und gefertigt werden. Mit einem Wasseranschluss, der richtigen Wasserpumpe und Strom versehen, kann es losgehen.
Ein weiterer Vorteil: Wasserspiele können das ganze Jahr bewundert werden. Da das Wasser ständig in Bewegung ist, frieren die Wasserspiele auch nur schwer zu – vorausgesetzt, die Springbrunnenpumpe ist auch frostsicher.
Wasser im Garten: Swimmingpools und Whirlpools
„Looking for some hot tub, baby this evening“: Zugegeben, Donna Summers Songtext haben wir ein wenig verändert, aber das passierte einfach so, während wir vom eigenen Wassersprudiel im Hot Tub, also Whirlpool träumten. Im besten Fall noch direkt neben dem hauseigenen Swimmingpool.
Der Garten muss gar nicht einmal riesengroß sein, um sich den Traum vom Whirlpool erfüllen zu können. Whirlpools stehen in verschiedenen Abmessungen bereit, sind wetterfest und robust. Durch das Zusammenspiel von Wasser und Luft sorgen sie für eine sanfte Massage, die so manche Rückenbeschwerden lindert.
Für einen Swimmingpool wird natürlich etwas mehr Platz benötigt, dennoch erfüllen sich rund 12.000 Eigenheimbesitzer jährlich den Traum vom Schwimmen im eigenen Wasser im Garten. Dabei gibt es je nach Platz und Budget mehrere Optionen: Badespaß für kleine Gärten bieten aufblasbare Ringpools. Sie sind bereits für wenige 100 Euro erhältlich. Wer sich etwas mehr Platz in seinem Pool wünscht, ist mit einem Stahlwandbecken gut beraten. Bei dieser Variante wird ein Stahlkorpus in runder oder ovaler Form errichtet und mit einer wasserdichten Folie ausgekleidet. Die Kosten dafür liegen bei rund 2.000 Euro.
Eine besonders komfortable Lösung sind vorgefertigte Schwimmbecken aus Polyester. Sie werden in einem Stück geliefert und müssen lediglich in die passende Baugrube eingesetzt werden. Ab 10.000 Euro sind die vorgefertigten Becken erhältlich. Die aufwendigste und zugleich beständigste Version ist der gemauerte Pool: Für den Eigenbau eignen sich beispielsweise Styroporbausteinen oder Schalsteine. Diese werden auf eine Bodenplatte gemauert und anschließend mit Beton ausgegossen. Natürlich kann das Becken auch komplett aus Beton gegossen werden. Der Preis richtet sich nach Größe des Pools sowie der eingebrachten Eigenleistung.
Übrigens: Ob Gartenbesitzer einen Whirl- oder Swimming-Pool ohne Genehmigung bauen dürfen, erfahren sie im örtlichen Bauamt. Eine Planzeichnung von Grundstück und Pool sind dafür in der Regel ausreichend.
Wasser und Fun Facts
„Somebody bring me some water“ befahl die Rockmusikerin Melissa Etheridge in ihrem Welthit wieder und wieder. Doch ob der vielen Optionen ist es gar nicht mehr so einfach, jemandem ein Glas Wasser einzuschenken: Direkt aus der Leitung, gefiltert, entkalkt, mit oder ohne Sprudel, … Hier lesen Sie wichtige Fakten zu den aktuellen Trinkwassertrends.
Wussten Sie schon, dass…
- …umgerechnet jeder Deutsche indirekt täglich 5288 Liter Wasser verbraucht? Das entspricht etwa 25 Badewannenfüllungen. Der direkte Wasserverbrauch ist in den letzten Jahren allerdings auf 123 Liter pro Tag zurückgegangen. Anfang der 2000er haben die Menschen in Deutschland täglich noch 24 Liter Wasser mehr verbraucht als heute.
- …nur 0,3 Prozent des weltweit vorhandenen Wassers direkt als Trinkwasser verwendbar ist?
- …das teuerste Mineralwasser der Welt 2.499 Euro pro Flasche kostet? Das „Svalbardi“-Wasser ist ein arktisches Bergwasser mit extrem niedrigem Gehalt an Mineralien – und höchster Reinheit. Das Edelwasser gilt als eine Art Jungbrunnen.
- …lediglich etwa ein Fünftel der Weltbevölkerung in Haushalten lebt, die an Wasserleitungen angeschlossen sind?
- …der Mensch pro Jahr ungefähr das Fünffache seines eigenen Körpergewichts an Wasser trinkt? Bis zu seinem Tod kommt er so auf etwa 25.000 bis 30.000 Liter Wasser.
- …Wasser historisch gesehen ein Lebensmittel ohne Haltbarkeitsdatum war? Es kann von alleine weder umkippen, verderben noch verunreinigen. Weil seit 1981 alle Lebensmittel kennzeichnungspflichtig sind und weil festgestellt wurde, dass PET-Verpackungen nicht ganz so undurchlässig sind wie Glasflaschen sind, tragen Wasserflaschen heute doch ein Ablaufdatum.
- …die Produktion eines Fast Food-Menüs bestehend aus Hamburger, Pommes und Softdrink etwa 6000 Liter Wasser verbraucht?
Gefiltertes Trinkwasser
Ein brasilianischer Wasserfilter aus Ton mit dem Namen „Filtro de barro“ gilt als der weltweit effizienteste seiner Art. Der Filter, der seit Jahrzehnten in derselben Form mit einem Keramikfiltersystem im Innenraum gebaut wird, reinigt das dortige Leitungswasser von Chlor, Kalk- und Metallrückständen, Bakterien und Mikroorganismen und hält das Wasser kühl. Ein für Brasilien sehr effektives und günstiges System.
In Deutschland jedoch kommt sauberes Trinkwasser zum Glück bereits aus der Leitung. Lediglich Kalk und Bleirückstände aus den Leitungen verderben so manchen Leitungswassergenuss. Seit 45 Jahren gibt es zu diesem Problem ein Stichwort: Brita Filter. Die auswechselbaren Filterkartuschen reduzieren geruchs- und geschmacksstörende Stoffe und filtern den Kalk. Außerdem reduzieren sie den Gehalt an Blei oder Kupfer im Leitungswasser, der durch entsprechende Hausinstallationen vorhanden sein kann. Übrig bleibt purer Trinkwassergenuss.
Wie in Brasilien kann man aber auch auf Ton setzen, um das Trinkwasser schmackhafter zu machen: Tonkaraffen und -krüge von EM Keramik lassen sich zum Beispiel prima dazu nutzen, das Wasser aus der Leitung zu kühlen und gleichzeitig im Geschmack zu neutralisieren. Auch mit diesem Krug steht dem erfrischenden Wassergenuss nichts mehr im Wege.
Esoteriker und Wellness-Freunde setzen auf energiegeladenes anstelle von gefiltertem Wasser. Projekte wie Grander-Wasser versprechen eine natürliche Stabilisierung und biologische Aufwertung des nassen Elements. Wissenschaftlich erwiesen ist hier aber nichts.
Wasser in Bayern: Das Beste aus der Leitung
Wie gut ist bayerisches Trinkwasser? Auf diese Frage gibt es nur eine Antwort: sehr gut. Trinkwasser ist hierzulande das wohl meistkontrollierte Lebensmittel und muss strenge Richtwerte einhalten, bevor es in die Wasserleitungen darf. Die mehr als 2.500 Wasserversorger in Bayern sind verpflichtet, die Qualität des von ihnen zur Verfügung gestellten Trinkwassers zu sichern und von Laboren kontrollieren zu lassen. Zusätzlich überprüfen die Gesundheitsämter die Güte des Wassers.
Es gibt in der deutschen Trinkwasserverordnung festgelegte Werte, die das Trinkwasser erfüllen muss. So darf in einem Liter Wasser folgendes enthalten sein: 250 mg Sulfat, 50 mg Nitrat, 0,5 Mikrogramm Pflanzenschutzmittel,10 Mikrogramm Uran, 3 Mikrogramm Kadmium, 1000 Legionellen (Stückzahl), 0,1 Mikrogramm andere Stoffe ohne eigenen Grenzwert.
Übrigens: Das Münchner Trinkwasser gilt als eines der besten Europas. Die Stadtwerke München gewinnen es in der weitgehend unberührten Natur des Voralpenlandes, von dort gelangt es quellfrisch zu den Kunden.
In ganz Bayern gibt es natürlich gutes Leitungswasser, lediglich die Wasserhärte variiert. Durchschnittlich liegt sie bei 17,00 °dH. Würzburg hat mit rund 43 °dH das härteste Wasser Bayerns, also das mit dem höchsten Anteil an Kalk. In Nürnberg, Augsburg und Erlangen ist das Wasser dagegen eher weich bei Werten um die 12 °dH. Das gute Münchner Trinkwasser liegt genau im bayerischen Durchschnitt.