Obstbäume schneiden: Die wichtigsten Tipps
Obstbäume schneiden ist kein Standard-Prozess. Jede Sorte und jeder Obstbaum ist ein wenig anders. Wieviel abgeschnitten werden muss, unterscheidet sich von Baum zu Baum. Kernobstbäume, wie beispielsweise Apfelbäume, werden stärker zurückgeschnitten als Steinobstbäume wie z. B. Zwetschgenbäume. Zudem unterscheidet man beim Schneiden von Obstbäumen zwischen verschiedenen Schnittarten: bei älteren Pflanzen gibt es den Verjüngungsschnitt bzw. den Erhaltungsschnitt, bei bei jüngeren Bäumen den Erziehungsschnitt. Letzterer soll das Wachstum des Baums so beeinflussen, dass er die gewünschte Wuchsform erreicht.
Obstbäume schneiden: Der Apfelbaum
Beim Apfelbaum ist es zunächst wichtig, zwischen den verschiedenen Knospenarten zu unterscheiden. Es gibt Frucht- und Blattknospen. Fruchtknospen sind relativ dicke Knospen, Laubknospen sind viel kleiner und sitzen eng am Ast.
Das wichtigste Ziel beim Obstbäume schneiden ist es, möglichst viel Licht in den Baum zu bekommen. So können Sie die Reife des Obstes fördern und möglichst viele Äpfel ernten. Sie sollten also unbedingt Fruchtholz mit Fruchtknospen stehen lassen und das Laubholz mit den Blattknospen etwas dezimieren.
Die Schere wird beim Schneiden prinzipiell immer oberhalb einer Knospe angesetzt. Der Schnitt erfolgt also ungefähr ein Zentimeter über einer Knospe. So kann das Holz eintrocknen und es bilden sich später keine Pilze. Übrigens ist das auch ein Grund, Obstbäume überhaupt zu schneiden: Das Stutzen der Äste verringert die Gefahre eines Pilzbefalls und der Baum ist generell widerstandsfähiger gegen Schädlinge.
Ein Wort noch zum richtigen Zeitpunkt für den Schnitt eines Apfelbaums: Grundsätzlich ist es für den Baum am besten, ihn im Februar oder März zu schneiden. Danach kann der Baum die offenen Stellen bzw. Wunden durch sein eigenes Wachstum wieder am besten heilen.
Anders sieht die Sache aus, wenn Sie das Wachstum des Apfelbaums eindämmen wollen. Dafür ist der Sommer der beste Zeitpunkt. Und: Je stärker ein Apfelbaum wächst, desto später sollte auch der Schnitt erfolgen.
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Obstbäume schneiden: Generelle Tipps
Gerade bei Obstbäumen dürfen auch dickere Äste ausgeschnitten werden. Das bringt viel Licht im Baum und eine reiche Ernte. Wichtig ist, dass Äste, die aneinander reiben können, ebenso ausgeschnitten werden wie Äste mit Hagelschäden.
Außerdem sollte der Baum in der Höhe begrenzt werden, das erleichtert die Ernte. Ist ein Ast dicker als ein zwei Euro Stück, sollte man zur Säge greifen. Mit einer Fuchsschwanzsäge können die Äste selbst in den Astachsen im gewünschten Winkel abgeschnitten werden.
Beim Sägen wird kurz über dem Abzweig geschnitten, ein kleiner Stummel bleibt dabei stehen, damit der Ast nach dem Zurücktrocknen der Schnittstelle seine Statik behält. Wenn die Säge einen ausgefransten Schnittrand hinterlässt, muss sie mit einem Messer geglättet werden.
Obstbäume schneiden: Das wichtigste auf einen Blick
Stehen lassen | Fruchtknospen | relativ dicke Knospen | |
---|---|---|---|
Aus- und Abschneiden | Laubknospen | kleiner, eng am Ast sitzend | Schere zirka ein Zentimeter oberhalb der Knospe ansetzen und abschneiden |
Äste, die aneinander reiben | Wenn die Säge einen ausgefransten Schnittrand hinterlässt, muss sie mit einem Messer geglättet werden. | ||
Äste, die dicker als ein zwei Euro Stück sind | |||
Wann schneiden? | Februar und März vor dem Austrieb |
Checkliste: Obstäume und Rosen schneiden - das brauchen Sie
- Eine scharfe Rosenschere oder Obstschere mit ziehendem Schnitt für dünnere Äste und Zweige bei Sträuchern und Obstbäumen
- Eine scharfe Säge für den Verjüngungsschnitt von Obstbäumen
- Eine scharfe Heckenschere für Hecken und Formgehölze
- Eine Motor-Heckenschere für einen starken Heckenrückschnitt nach längeren Schnittpausen
- Eine Leiter nach Bedarf, dabei unbedingt auf einen sicheren Stand achten
Im Gegensatz zum Schneiden von Obstbäumen ist das Schneiden von Rosen sehr einfach: Hier gilt es, Knospen zu zählen. Bei Beet- und Edelrosen bleiben nur die ersten zwei bis drei Knospen übrig, die aus dem Stock herauskommen.
Den Stock sieht man ganz unten, da wo sich die Rose verzweigt. Von unten ausgehend bleibt die erste Knospe stehen, die zweite auch und dann wird abgeschnitten. So wird mit jedem Trieb verfahren.
Bereits abgestorbene Äste werden ganz aus dem Stock geschnitten. Ist bei einem Trieb die Rinde aufgeplatzt, wird dieser bis auf die erste Knospe gekürzt, damit keine Krankheiten in die Pflanze eindringen können.
Auch bei Rosen ist wichtig, dass viel Licht durch die Pflanze geht. Durch den Ruckschnitt im Winter bilden sich schöne frische Triebe und die Rose kann im Sommer wieder wunderbar aufblühen.
Rosenschnitt - kurz zusammengefasst:
Triebe und Knospen | An jedem Trieb vom Stock aufwärts Knopsen zählen, zwei stehen lassen, vor der dritten abschneiden |
---|---|
Triebe mit aufgeplatzter Rinde | Vorsicht, Krankheitsgehfahr: Trieb bis auf die erste Knospe kürzen |
Abgestorbene Äste | Ganz entfernen |
Wann schneiden? | Februar und März vor dem Austrieb |
Der Heckenschnitt erhält und fördert die Dichte und das Dickenwachstum der Pflanze. Wenn Spitzen zurückgeschnitten werden, bilden sich neue Seitenäste und diese machen die Pflanze mittelfristig dichter. Mit der Heckenschere werden die Spitzen von unten nach oben einfach abgeschnitten. Bei Nadelgehölzen ist darauf zu achten, dass der Schnitt nicht zu tief ins Holz geht.
Und wann sollten Sie Ihre Hecken schneiden? Am besten ist die Zeit von Juni bis Mitte September. Aber Achtung, für das Schneiden von Hecken gibt es ein paar gesetzliche Regeln. Wer eine Hecke radikal stutzen will, darf das nur in der Winterzeit von Oktober bis Februar. Ansonsten könnte es sein, dass Vögel beim Brüten gestört werden, was wiederum vom