Wieviel abgeschnitten werden muss, unterscheidet sich von Baum zu Baum. Kernobstbäume, wie beispielsweise Apfelbäume, werden stärker zurückgeschnitten als Steinobstbäume wie Zwetschgenbäume. Zudem unterscheidet man zwischen verschiedenen Schnittarten: dem Verjüngungsschnitt und Erhaltungsschnitt bei älteren Pflanzen und dem Erziehungsschnitt bei jüngeren Bäumen, der das Wachstum des Baums so beeinflusst, dass er die gewünschte Wuchsform erreicht.
Beim Apfelbaum kann man verschiedene Knospenarten erkennen: Frucht- und Blattknospen. Fruchtknospen sind relativ dicke Knospen, Laubknospen sind viel kleiner und sitzen eng am Ast.
Ziel des Baumschnitts ist es möglichst viel Licht in den Baum zu bekommen, dadurch die Reife des Obstes zu fördern und möglichst viele Äpfel zu ernten. Darum ist es wichtig darauf zu achten, Fruchtholz mit Fruchtknospen stehen zu lassen und das Laubholz mit den Blattknospen etwas zu dezimieren.
Die Schere wird beim Schneiden prinzipiell immer oberhalb einer Knospe angesetzt, das heißt zirka ein Zentimeter über einer Knospe wird abgeschnitten. So kann das Holz eintrocknen und später bilden sich keine Pilze.
Gerade bei Obstbäumen dürfen auch dickere Äste ausgeschnitten werden. Das bringt viel Licht im Baum und eine reiche Ernte. Wichtig ist, dass Äste, die aneinander reiben können, ebenso ausgeschnitten werden wie Äste mit Hagelschäden.
Außerdem sollte der Baum in der Höhe begrenzt werden, das erleichtert die Ernte. Ist ein Ast dicker als ein zwei Euro Stück, sollte man zur Säge greifen. Mit einer Fuchsschwanzsäge können die Äste selbst in den Astachsen im gewünschten Winkel abgeschnitten werden.
Beim Sägen wird kurz über dem Abzweig geschnitten, ein kleiner Stummel bleibt dabei stehen, damit der Ast nach dem Zurücktrocknen der Schnittstelle seine Statik behält. Wenn die Säge einen ausgefransten Schnittrand hinterlässt, muss sie mit einem Messer geglättet werden.